Programm:
- The Hounds of Spring – Alfred Reed
- Dances of Innocence – Jan van der Roost
- Dances & Sonnets – Jacob De Haan
- Godzilla Eats Las Vegas! – Eric Whitacre
- The Pioneers – Philip Sparke
- The Battle of Varlar – Rob Goorhuis
- Blue Ridge Saga – James Swearingen
- The Lion King (Medley) – arr. John Higgins
- Gonna Fly Now (Theme from Rocky) – arr. Naohiro Iwai
Bericht der HSt vom 04.04.2012 von Ute Plückthun
Bereits zum 37. Mal veranstaltete der Oedheimer Musikverein sein Frühlingskonzert. Trotzdem gelang den Musikern unter Dirigent Marc Lange auch in diesem Jahr ein gleichermaßen unterhaltsames wie überraschendes Programm auf hohem Niveau: Unbeschwerte Klänge und lyrische Elemente machten das avantgardistische Hauptgericht mit dramatischen Tendenzen zu einem leicht verdaulichen Konzertgenuss, der von den rund 400 Zuhörern in der Kochana mit reichlich Applaus bedacht wurde.
Stürmisch Anspruchsvoll und abwchslungsreich: So kündigte Musikvereinsvorstand André Zsebedits das musikalische Menü an, das die Musiker in intensiven Proben vorbereitet hatten. Mit dem Aperitif „The Hounds of Spring“ nach einer Vorlage des viktorianischen Skandaldichters Algernon Charles Swinburne gelang ihnen ein feuriger und stürmischer Anfang. Alfred Reed hatte die Hauptaspekte des Gedichts, die jugendliche Unbeschwertheit und die zärtliche Liebe erfolgreich als Konzertouvertüre vertont.
Tänze zur Vorspeise: Ihnen widmete sich das Blasorchester anschließend mit dem fröhlichen Wechselspiel der „Dances of Innocence“ von Jan van der Roost und „Dances and Sonnets“: Auf gelungene Weise interpretierte Bernd Herdecker dabei Sonette von Hofmannsthal, Baumgartner, Heym und Goethe. Die nachdenklich stimmenden, leisen und getragenen Zeilen schoben sich dabei kontrastreich zwischen heitere Volkstänze wie Polka, Walzer, Holzschuh- oder Friesentanz und Galopp. Zur kurzen Verdauungspause wurden Ricarda Seitz, ihr Bruder Daniel Seitz und Carola Ochs für zehnjährige Mitgliedschaft geehrt.
Auf die anregende Vorspeise folgte das aufregende und trotzdem bekömmliche Hauptgericht, in dem ein Filmmonster sein Unwesen trieb: „Godzilla eats Las Vegas!“ von Eric Whitacre entpuppte sich als avantgardistischer Leckerbissen. Gelassene Swingelemente der Showband wechselten sich mit dem unheilvollen Wüten der Bestie in der Glitzerstadt ab. Auf der Oedheimer Bühne inklusive hysterischer Schreie der Klarinetten und Querflöten, dem wütenden und täuschend echten Terrierbellen eines Saxofonisten sowie dem Getrampel aller als Armee der Elvisse.
Danach erst einmal Erholungspause. Mit ruhiger Aufbruchsstimmung in Phlip Sparkes „The Pioneers“ setzte der Musikverein sein Programm mit dem Nachtisch fort. Verstärkt durch die Nachwuchsmusiker der Jugendkapelle wurden sie in der mittelalterlich anmutenden „Balle of Varlar“ von Rob Goorhuis erneut etwas kriegerischer: Pauken und Tormpeten brachten geflügelten Siegeswillen ebenso zum Ausdruck wie heroisches Sterben. Mit „Blue Ridge Saga“ von James Swearingen fanden die Mitglieder von Jugendkapelle und Blasorchester trotz temporeicher Tour durch die blauen Berge zurück zu einem weltumarmenden Geist.
Rocky Nach einem Medley aus „The Lion King“ und der Rocky-Titelmelodie „Gonna Fly Now“ waren die Zuschauer jedoch noch längst nicht gesättigt: Als Digestiv reichte der Musikverein den Marsche „The Washington Post“ von John Philip Sousa und, erneut verstärkt durch die Jugendlichen, Nessun Dorma.