Frühlingskonzert 2011

Programm:

  • Leichte Kavallerie – Franz von Suppé, trans. Wil van der Beek
  • Karneval der Tiere – Camille Saint-Saens, arr. Jay Bocook
  • Arrows of Lightning – Marco Pütz
  • El Camino Real – Alfred Reed
  • In Flight – Samuel R. Hazo
  • Flight of the Piasa – Robert Sheldon
  • Mazama – Jay Chattaway
  • Das Boot – Klaus Doldinger, arr. Walter Ratzek
  • Pastime With Good Company – King Henry VIII, arr. Philip Sparke

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Bericht der HSt vom 20.04.2011 von Ute Plückthun

Oedheim – Seinem Ruf, auf hohem Niveau für musikalische Unterhaltung zu sorgen, machte der Musikverein Oedheim mit seinem 36. Frühlingskonzert in der Kochana erneut alle Ehre. Klassische Werke, spanische Rhythmen und indianische Klänge mündeten schließlich in einer königlichen Weise: “Pastime with Good Company” zeigte nicht nur den englischen König Heinrich VIII als begabte musikalische Gesellschaft.

Die Fußballer von Eintracht Frankfurt haben sie sich zur Torhymne gemacht, die Oedheimer Musiker startete mit ihr feierlich ins Frühlingskonzert: Im militärisch beschwingten 6/8-Takt stellte die Ouvertüre zur “Leichten Kavallerie” von Franz von Suppé in einer Transkription von Will van der Beek den ebenso schwermütigen wie auch schwungvollen Auftakt dar, der von Trompeten und Posaunen angestimmt und schließlich vom ganzen Oedheimer Orchester aufgenommen wurde.

Fröhlich und anspruchsvoll ging es mit vier Stücken aus dem “Karneval der Tiere” von Camilee Saint-Saens weiter, wobei die Musiker von Kolpingschauspieler Bernd Herdecker als angenehmem Erzähler unterstützt wurden. Gleichermaßen hoben in der Geschichte der Marabu und auf der Kochanabühne Marc Lange den Taktstock, der sich seit 1998 als fordernder und ausgezeichneter Orchesterleiter erweist. Immer wieder gab er Solisten Raum zum Beweis ihres musikalischen Könnens, das vom Publikum mit reichlich Applaus belohnt wurde.

Insgesamt hatte sich der Musikverein jedoch den dramatischen Tönen verschrieben. So etwa in den “Arrows of Lightning” des niederländischen Komponisten Marco Pütz. Mit ihm widmete sich der Musikverein indianischen Klängen, wobei sie es verstanden, die Ausdruckssteigerung von nachdenklich zu impulsiv einfühlsam herauszuarbeiten. Ebenso meisterten sie Tempo- und Dynamikunterschiede zwischen feurigem Flamenco und träumerischen Fandango in “El Camino Real” von Alfred Reed oder dem Stimmungswechsel zwischen ruhiger Leichtigkeit und wilden Flugmanövern mit dem Werk “In Flight” von Samuel R. Hazo.

Der wichtigen Nachwuchsarbeit wurde mit dem klanggewaltigen “Flight oft the Piasa” von Robert Sheldon und dem erneut indianischen und urgewaltige Trommeln erfordernden “Mazama” von Jay Chattaway Tribut gezollt, bei der mehrere Mitglieder der Jugendkapelle die Reihen des Blasorchesters ergänzten. Sauber vorgetragen wurde die Blasorchesterversion von Klaus Doldingers Filmmusik “Das Boot”, das jedoch die Tiefgründigkeit und den Gänsehautcharakter des Originals weitgehend vermissen ließ.

Das Abschlussstück griff erneut heitere Töne auf und so ließen sich die begeisterten Zuhörer in der Kochana nicht unter drei Zugaben nach Hause schicken.